Labeldschungel

GOTS:

Der Global Organic Textile Standard

Nur Textilprodukte, die mindestens aus 70% biologisch erzeugten Naturfasern bestehen, können gemäß GOTS zertifiziert werden. Alle eingesetzten chemischen Zusätze, wie z. B. Farbstoffe und Hilfsmittel, müssen bestimmte umweltrelevante und toxikologische Kriterien erfüllen. Auch für die Verwendung von Accessoires gelten entsprechende Anforderungen. Eine funktionelle Abwasserkläranlage ist für alle Betriebsstätte, die im Bereich Nassveredlung tätig sind, vorgeschrieben. Alle Verarbeitungsbetriebe müssen soziale Mindestkriterien erfüllen. Die wichtigsten Kriterien des GOTS können auf der eigenen Website nachgelesen werden. Diese ist ganz verständlich aufgebaut und beinhaltet auch 2 nette Filme.

https://www.global-standard.org/de/der-standard.html

FAIRTRADE:

Faire Handelsbeziehungen auf der gesamten Lieferkette. Am bekanntesten ist das grün-blaue Zeichen, auch die Gepa und Weltläden betreiben ausschließlich Fair-Trade.

„Fairtrade verbindet Konsumentinnen und Konsumenten, Unternehmen und Produzentenorganisationen und verändert Handel(n) durch bessere Preise für Kleinbauernfamilien, sowie menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Beschäftigte auf Plantagen in Entwicklungs- und Schwellenländern.“

https://www.fairtrade-deutschland.de/was-ist-fairtrade.html

GePa

Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit Ländern in der dritten Welt mbH.

Die GePa ist ein deutscher Importeur für (überwiegend) faire Nahrungsmittel aus südlichen und Schwellenländern. Mit Sitz in Wuppertal ist es ihnen ein Anliegen, hochqualitative Produkte in den Handel zu bringen und eine Alternative zu ausbeuterischen Produkten zu bieten. Ich persönlich habe während des Studiums einige Kontaktpunkte zu der Firma gehabt und war überwältigt von dieser Philosophie und wie sie im Unternehmen gelebt wird. Es handelt sich übrigens um eine „non-profit-organization“, also beim nächsten Kaffee- und Schokikauf zugreifen!

https://www.gepa.de/home.html

Weltladen

Fair Handel

„Das bedeutet in aller Kürze: Ihre Erzeuger/innen erhalten faire Preise. Das ist gar nicht so selbstverständlich, wie es klingen mag — die Erlöse für viele Produkte aus dem globalen Süden sind im freien Welthandel so niedrig, dass Kleinproduzent/innen kaum davon leben können; eine Zukunftssicherung ist so unmöglich.

Weltläden wollen das ändern. Deshalb bieten wir Ihnen ein breites Angebot attraktiver Produkte, die dazu beitragen, die Existenz der Erzeuger/innen zu sichern. Sie sind alle fair gehandelt und der Großteil stammt aus ökologischer Produktion. Wir möchten zeigen, dass die Idee der »nachhaltigen Entwicklung« und die Sicherung der Lebensgrundlage für künftige Generationen nicht nur etwas für die Weltpolitik ist — sondern auch für den Frühstückstisch.“ Und den Kleiderschrank.

https://www.weltladen.de/

Fair Wear Foundation

Der kleine rote Bügel signalisiert, dass die jeweiligen Produkte in Fabriken mit ebendieser Arbeitskultur produziert wurden. Faire Löhne, Arbeitsverträge, das Recht auf Versammlung, Gewerkschaft und geregelte Arbeitszeiten unter humanen Bedingungen, Arbeitsschutz, Sanitäranlagen. Und keine Kinderarbeit!

kbA

Kontrolliert biologischer Anbau, vom Saatgut über Düngemittel und Bewässerung, bis hin zur Ernte.

„Dazu gehören der komplette Verzicht auf Gentechnik, auf mineralische Kunstdünger, chemische Pestizide für Pflanzen sowie auf Wachstumsregulatoren und andere Mastmittel für Nutztiere. Zudem dürfen bei der Weiterverarbeitung keine künstlichen Farbstoffe oder Geschmacksverstärker zum Einsatz kommen. Zur Düngung der Felder sind beispielsweise nur Mulch, Jauche oder Gründünger zugelassen. Auch die Schädlingsbekämpfung bzw. -kontrolle geschieht biologisch, etwa durch das Aussetzen von bestimmten Insekten, die Pflanzenschädlinge vertilgen.

KBA legt aber nicht nur Wert auf die Schonung der Umwelt, sondern auch auf möglichst schadstofffreie und geschmacksstarke Endprodukte. Deshalb sind u.a. Pestizide nicht erlaubt. Ein weiteres Kriterium ist das Bemühen, den Boden nicht übermäßig auszulaugen. KBA-Betriebe setzen auf eine natürliche Fruchtfolge und vermeiden Monokulturen. Das Idealziel dieser Form der Landwirtschaft ist ein geschlossener und natürlicher Kreislauf. Der Dünger für die bebauten Böden stammt von Tieren, das Erdreich versorgt die Pflanzen ausreichend mit Nährstoffen, die Pflanzen wiederum werden zu Lebensmitteln und Tierfutter verarbeitet.“ https://kba-produkte.com/

kbT

Kontrolliert biologische Tierhaltung, von Futter über Umgang bis zu Schur und Schlachtung.

Die Einhaltung der Richtlinien wird nach bio-Verordnung geprüft und kontrolliert. Denn kontrolliert biologische Tierhaltung (kbT) erfolgt gemäß den Richtlinien für ökologischen Landbau. Artgerechte Tierhaltung im Einklang mit der Natur ist nach den Richtlinien für ökologischen Landbau gesetzlich verpflichtend. Die Verfütterung von gentechnisch-veränderten Pflanzen ist verboten. Leider gibt es noch kein Siegel dafür, daher steht auf den Produkten „nur“ kbT.

http://www.ifoam.org/en/translations-principles-organic-agriculture

IVN

internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft e.V.

„Der IVN ist ein Zusammenschluss von über 100 Unternehmen aus allen Bereichen der Leder- und Textilwirtschaft, die gemeinsam für ökologische und sozialverantwortliche Wirtschaftsweisen eintreten. Als Branchenverband verstehen wir uns als deren Sprachrohr und Förderer. Für Presse und Öffentlichkeit bieten wir qualifizierte Informationen zu Themen wie Umweltschutz, Soziale Verantwortung, Transparenz und Verbrauchergesundheit.“

ILO

International labor organization

„Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Hauptsitz in Genf. Sie ist zuständig für die Formulierung und Durchsetzung internationaler Arbeits- und Sozialstandards. Die dreigliedrige Struktur der ILO gibt Repräsentanten von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sowie Regierungen eine gleichberechtigte Stimme bei der Formulierung und Durchsetzung internationaler Arbeits- und Sozialstandards. Hauptziele der ILO sind die Förderung von menschenwürdiger Arbeit, Sozialschutz und Stärkung des sozialen Dialogs.“

https://www.ilo.org/berlin/lang–en/index.htm

Blauer Engel

Das Zeichen der Bundesregierung für umweltfreundliche Produkte.

Seit 40 Jahren. Ach wie oft haben wir im einschläfernden Unterricht gesessen und dem kleinen blauen Engel Bärte, Kleidung, Freunde, richtige Flügel usw. gemalt.

„Der Blaue Engel garantiert, dass die Produkte und Dienstleistungen hohe Ansprüche an Umwelt-, Gesundheits- und Gebrauchseigenschaften erfüllen. Dabei ist bei der Beurteilung stets der gesamte Lebensweg zu betrachten. Für jede Produktgruppe werden Kriterien erarbeitet, die die mit dem Blauen Engel gekennzeichneten Produkte und Dienstleistungen erfüllen müssen. Um dabei die technische Entwicklung widerzuspiegeln, überprüft das Umweltbundesamt alle drei bis vier Jahre die Kriterien. Auf diese Weise werden Unternehmen gefordert, ihre Produkte immer umweltfreundlicher zu gestalten.“

https://www.blauer-engel.de/de/blauer-engel/was-steckt-dahinter

FSC

Der Begriff Nachhaltigkeit kommt aus der Forstwirtschaft (das habe ich in meinem Studium bestimmt 1 Mio. mal gehört) und wurde erstmals in diesem Sinne von Hans Carl von Carlowitz 1713 in seinem Buch Silvicultura oeconomica verwendet.

„Der FSC (forrest stewardship council®) wurde gegründet, um eine ökologisch angepasste, sozial förderliche, wirtschaftlich rentable Bewirtschaftung der Wälder dieser Welt zu fördern und somit zu gewährleisten, dass Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt werden können, ohne die Bedürfnisse zukünftiger Generationen zu gefährden.“

https://www.fsc-deutschland.de/de-de/der-fscr/vision

BIO nach EG-Öko-Verordnung

Die beiden Zeichen kennen wir aus der Lebensmittelindustrie. Die Öko-Verordnung ist übrigens erstaunlich verständlich aufgebaut, ich habe sie für meine Abschlussarbeit genutzt.

„Das Logo und die Kennzeichnungsvorschriften sind wichtige Elemente der ökologischen/biologischen Verordnungen. Mit diesem Rechtsrahmen schafft die Europäische Union die Bedingungen, unter denen die ökologische/biologische Landwirtschaft ihre Produktion an die Marktentwicklungen anpassen kann. Dadurch werden die Standards erhöht und Einfuhr- und Inspektionsbedingungen verschärft. Das wichtigste Ziel des EU-Logos ist es, dass zertifizierte Bioprodukte für die Verbraucher einfacher zu erkennen sind. Darüber hinaus verleiht es dem Sektor eine visuelle Identität und trägt zur allgemeinen Kohärenz und zum reibungslosen Funktionieren des Binnenmarktes in diesem Marktsegment bei.“

https://www.bmel.de/DE/Landwirtschaft/Nachhaltige-Landnutzung/Oekolandbau/_Texte/EG-Oeko-VerordnungFolgerecht.html

CO₂ -neutral

Produkte mit diesem Label sind mit einem Emissionsausgleich hergestellt worden.

Das kann auf unterschiedliche Art geschehen. Es werden beispielsweise nur klimaneutrale, also keine Treibhausgas emittierenden Energien (Sonne, Wind, Wasser) genutzt oder Projekte zur Emissionsreduktion finanziell gefördert. Dieses System kennen wir vielleicht schon aus der Flugbranche. Hier kann ein Klimaausgleich zum jeweiligen Flug geleistet werden. Das heißt natürlich nicht, dass die Emission nicht stattfindet, sondern, dass im selben Umfang Emissionen irgendwo auf der Welt eingespart werden. Think Global!

Die lieben Leute von bleed haben klimaneutrale Funktionskleidung wie Outdoorjacken.

Recycelt

Ja das Wort kennen wir alle. In unserem Sektor ist damit die „neue“ Verwendung von Ressourcen gemeint. Also nach der Rückgewinnung der Rohstoffe werden diese für weitere Produkte benutzt. So entstehen Jeans aus alten Jeansresten, kaputten Hosen und Verschnitt. Dieser „Müll“ wird geschreddert und aufbereitet und dann entstehen neue Kleidungsstücke.

Wie die von MUD-Jeans.

Upcycelt

Hier wird der Prozess des Verwertens weggelassen, die Produkte aus dem vermeintlichen Abfall werden direkt weiterverwendet, häufig zweckentfremdet. So entstehen Taschen aus Saftkartons, Ohrringe aus Kronkorken, Kleidung aus alter Kleidung, Schuhe aus Airbags, Taschen aus Stadionplanen usw.

Übrigens alles jetzt oder in ein paar Wochen in unserem Sortiment.

Vegan

Die vegane Lebensweise ist derzeit voll im Trend.

Das freut mich sehr für alle Veganer, mussten meine Geschwister und ich vor 20 Jahren immer aufwändig erklären, was wir (als Vegetarier) alles nicht essen. (Keine toten Tiere…eigentlich ganz einfach). Vielen geht der Trend auf den Keks, auch ich frage mich manchmal, ob eine Lebensweise so breitgetreten werden muss. Aber das ist ja glücklicherweise JedeRM selbst überlassen und so haben wir natürlich auch vegane Produkte im Angebot. Und für alle diese vielen vielen Menschen, die sich jetzt wundern, was an Kleidung nicht vegan oder vegetarisch sein kann:

Material aus Tierhaaren oder -haut, Farbe aus Tierblut, Knöpfe aus Muschelschale (die dafür stirbt), Seide (in heißes Wasser geschmissene lebendige Raupen in ihren Cocons. Die Raupe verbrüht, der wertvolle Cocon wird auf eine Spule aufgedreht und ergibt einen feinen, edlen Faden; nur Wildseide wird von geschlüpften Raupencocons gefertigt, diese sind durchgeknabbert und somit „fehlerhaft“), Gelatine als Klebemittel in Leim, als Glanzmittel in Farbe…

Dieses verdeckte Reinmischen von tiereischen Bestandteilen in Essen, Trinken, Kleidung, Haushaltsartikel usw. ist übrigens der Grund, weshalb sich VeganerInnen ständig outen müssen. Sie müssen ja immer damit rechnen, dass irgendwo doch Tier drin, dran oder drauf ist und fragen daher vorher nach. Wir bitten um ein Bisschen mehr Toleranz.

Cradle-to-cradle

Von der Wiege bis zur Bahre.

Der gesamte Lebenszyklus eines Produktes wird ganzheitlich betrachtet und hört nicht an der Ladentheke auf. Vollständige Recyclierbarkeit, biologisch abbaubare Produkte und keine Reste, auch nicht das Garn, der Aufdruck oder das Etikett. Ebenfalls sind keine Stoffe enthalten, die umweltbelastend sind.

So gibt es bald cradle-to-cradle-Shirts von Melawear bei uns.

Mulesingfree

In warmen Gegenden gibt es die Mulesing-Mücke, welche ihre Eier mit Vorliebe in die Afterregion von Schafen legt. Um diese davor zu „schützen“, wird ihnen, häufig ohne Betäubung, die Haut rund um After und Schwänzchen entfernt. Diese grausame Verstümmelung ist leider teilweise noch erlaubt und erschreckender Weise häufig nur durch gesetzliche Reglements zu unterbinden. Das möchten wir auf keinen Fall unterstützen!!!